Tomaten ausgeizen auf dem Balkon – so wächst dein Balkongemüse wie im Bilderbuch

Wunderst du dich darüber, dass deine Tomaten auf dem Balkon nur wenige oder kleine Früchte tragen, ihre Blüten abwerfen oder die Blätter krank aussehen?

Das kann daran liegen, dass du deine Tomatenpflanzen noch nicht oder nicht richtig ausgeizt. Denn Tomaten ausgeizen ist eine der wichtigsten Aufgaben im Balkongarten.

Deine Tomatenpflanzen bleiben dadurch gesund, wachsen kräftiger und bescheren dir eine große Ernte mit großen und aromatischen Früchten!

Aber was genau bedeutet Ausgeizen eigentlich, warum ist es wichtig und wie funktioniert es?

Tomaten ausgeizen – Was ist ausgeizen?

„Tomaten ausgeizen“ bedeutet einfach nur, dass du die Seitentriebe (= Geiztriebe) deiner Tomatenpflanzen regelmäßig entfernst.

Denn lässt du die Tomate wachsen, wie sie es gerne möchte, schiebt sie aus fast jeder Blattachsel einen neuen kleinen Seitentrieb heraus, der genauso groß werden kann wie der Haupttrieb.

(Die Blattachsel ist übrigens die Stelle, an der der Stiel des Blattes aus dem Stamm wächst.)

Im Laufe der Zeit kann sich deine Tomate dadurch zu einer richtig schön buschigen Pflanze entwickeln. An sich ist das also erstmal eine ganz hübsche Sache.

Warum solltest du die Geiztriebe aber trotzdem entfernen?

Warum ist es wichtig deine Tomaten auszugeizen?

1. Ohne Ausgeizen fallen Blüten ab und die Früchte bleiben klein

Baust du Tomaten auf dem Balkon im Topf an, hat deine Pflanze nur begrenzte Möglichkeiten Energie zu tanken. Denn im Gegensatz zu ihren Kolleginnen im Garten, sind ihre Wurzeln auf den knappen Raum innerhalb ihres Topfes beschränkt.

Mit dem, was du ihr im Balkongarten an Nährstoffen und Wasser zur Verfügung stellst, muss sie also etwas haushalten. Am besten gelingt ihr das, wenn sie sich auf das Wesentliche – ihren Haupttrieb – konzentrieren kann.

Hat deine Tomatenpflanze jedoch ungehindert Seitentriebe bilden dürfen, muss sie nun ihre begrenzte Energie auf viel mehr Blätter, Blüten und Früchte verteilen. Das Resultat: Sie wirft Blüten ab und ihre Früchte bleiben klein.

Kann sie sich stattdessen auf ihren Haupttrieb und die daran wachsenden Tomaten fokussieren, hast du viel bessere Chancen, große und gesunde Früchte zu ernten.

2. Zu viele Äste und Blätter fördern die Entstehung von Krankheiten

Je mehr Geiztriebe du an der Pflanze belässt, desto dichter und buschiger wächst sie. Was hübsch anzusehen ist, führt aber leider dazu, dass sich die Blätter dicht an dicht aneinanderdrängen.

Regen, Tau, Gießwasser oder hohe Luftfeuchtigkeit bleiben dann sehr lange an deiner Tomatenpflanze haften und heißen damit unerwünschte Krankheiten herzlich willkommen.

Denn besonders in Kombination mit Wärme fühlen sich Pilzerkrankungen, wie zum Beispiel die Kraut- und Braunfäule, pudelwohl.

Bei Wildtomaten und Zwergtomaten kannst du dir das Ausgeizen übrigens sparen. Sie bilden ohnehin nur kleine Früchte und sind supergut darin, sich Krankheiten von der Backe zu halten.

Wenn du also in deinem Balkongarten genügend Platz dafür hast, dürfen sie so wild wachsen, wie sie möchten!

Wie geht ausgeizen?

Das Ausgeizen von Tomaten auf dem Balkon ist total einfach:

  • Im Optimalfall schnappst du dir dafür einmal pro Woche ein sauberes Messer oder eine Schere.
  • Damit ausgerüstet, wirfst du bei deiner Tomatenpflanze dann einen Blick in alle Blattachseln und prüfst, ob sich dort Seitentriebe gebildet haben.
  • Bist du fündig geworden, schneidest du die Triebe vorsichtig ab.

Zugegeben: Ich bin meistens zu faul für Messer oder Schere und brech’ die kleinen Triebe einfach mit den Fingern aus.

Bei den größeren Exemplaren lohnt sich allerdings der Griff zum Werkzeug. Denn sie lassen sich mit Schere oder Messer viel einfacher und schonender von der Pflanze abtrennen.

Behalte dabei im Hinterkopf, dass du der Pflanze eine offene Wunde zufügst. Genau wie bei uns Menschen, sollte sie sauber bleiben, damit sie gut verheilen kann. Arbeite also am besten mit möglichst sauberem Werkzeug.

Bonus-Tipp💡

Sind die Geiztriebe schon etwas größer, kannst du dir daraus übrigens eine neue Tomatenpflanze ziehen.

Dafür steckst du sie einfach in einen eigenen, mit Erde gefüllten Topf, gießt sie ordentlich an, stellst sie erstmal schattig und hältst sie dann weiterhin feucht.

Lass dich nicht davon entmutigen, falls sie die ersten Tage aussieht, als läge sie auf ihrem Sterbebett. Das gibt sich schnell!

Schon nach ein paar Tagen wird sie unter der Erdoberfläche feine neue Wurzeln bilden und dann zu einer ganz normalen kräftigen Tomatenpflanze heranwachsen.

Möchtest du noch mehr knackige Tipps für den Tomatenanbau im Balkongarten? Dann lies dir auch meinen Beitrag zum Anbau von Tomaten auf dem Balkon durch.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Tomaten ausgeizen im Balkongarten gemacht? Oder hast du noch Fragen dazu? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen!

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