Aussaat im Balkongarten im November? Aber klar doch!
Auch wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden, gibt es immer noch einige Gemüsesorten, die du jetzt aussäen oder pflanzen kannst.
Egal ob im Freiland oder im Balkongewächshaus – mit der richtigen Auswahl an Pflanzen kannst du von deinem Balkon auch in der kalten Jahreszeit frisches Wintergemüse ernten.
Lass uns gemeinsam 9 robuste Sorten Balkongemüse entdecken, die sich perfekt für die Aussaat oder Pflanzung im November eignen.
Sie sind nicht nur superlecker, sondern bringen auch eine ordentliche Portion Vitamine und Geschmack in deine Winterküche!
1. Knoblauch
Bist du im Oktober noch nicht dazu gekommen Knoblauch zu stecken, dann ist jetzt im November der optimale Zeitpunkt dafür!
Wie das funktioniert? Ganz einfach:
Dafür steckst du eine einzelne Zehe (nicht die ganze Knolle!) – mit der Spitze nach oben – etwa 3 bis 4 cm tief in die Erde.
Als Gefäß ist dafür ein ganz normaler Pflanztopf mit etwa 14 cm Durchmesser oder auch ein beliebiger Balkonkasten vollkommen ausreichend.
Über den Winter mag der Knoblauch gerne einen sonnigen Platz und leicht feuchte Erde haben.
Ansonsten musst du dich erstmal überhaupt nicht um ihn kümmern. Erst im Frühjahr, wenn er anfängt grüne Blätter aus der Erde zu schieben, beginnst du damit, ihn regelmäßig zu düngen.
Zu Beginn des Sommers – etwa im Juni – ist er dann auch schon bereit für die Ernte.
Den richtigen Zeitpunkt dafür erkennst du daran, dass seine grünen Blätter anfangen zu vergilben und umzuknicken.
Nun ist es so weit: Zieh ihn einfach an seinen Blättern aus der Erde und freue dich über deine selbst angebauten Knoblauchknollen!
Ist es dir wichtig, dass du besonders große Knollen von robusten Pflanzen ernten kannst, entscheidest du dich am besten für eine der heimischen Knoblauchsorten.
Für die ersten Versuche beim Anbau von Knoblauch auf dem Balkon kannst du dir aber auch einfach eine normale Knoblauchknolle aus dem Supermarkt holen.
Sie funktionieren auch super, sind nur manchmal ein bisschen anfälliger für Krankheiten und ihre Knollen werden nicht ganz so schön groß.
2. Winterportulak
Auch im November werde ich nicht müde vom Winterportulak zu schwärmen.
Er ist auch unter den Namen Tellerkraut oder Winterpostelein bekannt und ist ein absolutes Winterwunder für deinen Balkongarten!
Als winterharter Salat trotzt er tapfer der Kälte und bringt auch in der kalten Jahreszeit frisches Grün auf den Tisch.
Mit seinem frischen, leicht nussig-säuerlichen Geschmack, ist er eine wahre Bereicherung für deine Winterküche.
Im November kannst du ihn im Freiland direkt aussäen oder ihn als vorgezogene Jungpflanze in die Erde setzen.
Je nach Wetterlage und Temperatur erntest du dann nach etwa 6 bis 8 Wochen die ersten Blättchen.
Hast du dich für die Aussaat entschieden, kannst du dich im zeitigen Frühjahr über deine erste Ernte freuen.
Das Tolle: Er ist so pflegeleicht, dass er sich auch in kleinen Balkonkästen oder Töpfen rundum wohlfühlt.
Auch was sein Bedürfnis nach Licht angeht, ist er total anspruchslos.
Am liebsten mag er im Herbst und Winter zwar sonnige Plätze, aber auch in schattigeren Ecken wächst er munter drauf los und macht eine richtig gute Figur.
Ein kleiner Tipp für Vogelfreunde: Meiner Erfahrung nach sind besonders Spatzen ganz wild auf Winterportulak.
Ein Vogelschutznetz kann hier wahre Wunder wirken, sofern du nicht deine gesamte Ernte an Amseln, Spatzen & Co. abtreten möchtest!
3. Feldsalat
Der knackig-frische Feldsalat – auch bekannt als Rapunzel, Ackersalat oder Vogerlsalat – bringt wunderbare Frische in deine Winterküche!
Für die Aussaat im Freiland ist es im November zwar schon ein bisschen zu spät für ihn, aber keine Sorge: Als Jungpflanze macht er sich in deinem Balkongewächshaus noch richtig gut.
Was diesen winterharten Salat so besonders macht? Er ist super genügsam und braucht nur wenig Platz in deinem Balkongarten!
Als Schwachzehrer kommt er außerdem mit sehr wenigen Nährstoffen zurecht – also perfekt für entspanntes Gärtnern!
Feldsalat mag seine Erde gerne feucht, seine Blätter möchten davon aber nicht viel abbekommen.
Achte also darauf, das Herz der Pflanzen nicht zu tief in die Erde zu setzen. Sonst fängt es an zu gammeln und die zarten Pflänzchen verabschieden sich ins Nirwana.
Übrigens macht es überhaupt nichts, sollte dein Feldsalat bei Frost einmal komplett einfrieren.
Er taut bei wärmeren Temperaturen dann einfach wieder auf und wächst weiter als wäre nichts gewesen.
Nur eines musst du dabei beachten: Solange er gefroren ist, darfst du ihn nicht anfassen oder ernten.
Dabei würdest du die Zellen der Blätter zerstören und sie werden matschig.
Mit seinem nussigen Geschmack ist er ein echter Alleskönner in der Küche.
Er harmoniert wunderbar mit gerösteten Nüssen, knusprigem Speck und gekochtem Ei. Ob als Salat, in Smoothies oder als Garnitur – Feldsalat überzeugt als Wintergemüse auf ganzer Linie!
4. Winterkresse
Die würzige Winterkresse – auch als Barbarakraut bekannt – kommt super mit kalten Temperaturen zurecht und beschert dir den ganzen Winter über frisches Balkongemüse!
Jetzt im November kannst du sie im Freiland noch als Jungpflanze in Töpfe oder Balkonkästen setzen.
Möchtest du sie lieber aussäen, ist sie so spät im Jahr aber in einem Balkongewächshaus besser aufgehoben.
Besonders wichtig ist ein sonniger bis halbschattiger Standort, denn gerade in der dunklen Jahreszeit freut sich dein winterhartes Gemüse über jeden Sonnenstrahl!
Von der Winterkresse kannst du übrigens kontinuierlich ernten.
Schneidest du immer nur die äußeren Blätter ab und lässt das Herz der Pflanze stehen, treibt sie fleißig neue Blättchen nach.
So kannst du über viele Wochen hinweg immer wieder frisch für deine Küche ernten und ihr würzig-scharfer Geschmack bringt dabei tolle Abwechslung in deine Wintergerichte.
Ein kleiner Tipp aus der Balkongartenküche: Steht deine Winterkresse zu trocken, kann sie unangenehm scharf werden.
Achte deshalb darauf, ihre Erde immer schön feucht zu halten, so entwickelt sie ein herrlich würziges Aroma!
Lässt du ein paar der Pflänzchen bis zum Frühling stehen, belohnen sie dich mit einer Vielzahl zauberhafter gelber Blüten.
Damit bringen sie so früh im Jahr nicht nur eine ordentliche Portion Farbe in deinen Balkongarten, sondern sind auch eine willkommene Nahrungsquelle für hungrige Insekten.
5. Bremer Scheerkohl
Der Bremer Scheerkohl ist dank seiner Zuverlässigkeit ein echter Sonnenschein unter unserem winterharten Gemüse!
Während es für seine Aussaat im Freiland jetzt im November schon ein bisschen zu spät ist, macht er sich aber im geschützten Gewächshaus deines Balkongartens noch richtig gut.
Was ihn so besonders macht? Er ist nicht nur unglaublich pflegeleicht, sondern auch ein absoluter Durchstarter!
Selbst wenn die Temperaturen sinken, wächst er einfach munter weiter. Die Samen keimen auch bei kühlerem Wetter erstaunlich fix – perfekt für alle, die nicht so gerne lange warten.
Mit seinem mild-süßlichen Kohlaroma ist er ein richtiger Allrounder in der Küche.
Die zarten Blättchen machen sich super in Smoothies, peppen Salate auf und geben Suppen und Eintöpfen eine feine, kohlige Note.
Ein weiterer Pluspunkt: Der Bremer Scheerkohl ist richtig winterhart und liefert dir auch in der kalten Jahreszeit kontinuierlich frisches Grün für deine Küche.
Einfach die äußeren Blätter abernten und das Herz weiterwachsen lassen.
So treibt die Pflanze immer wieder neu aus und versorgt dich den ganzen Winter über mit frischem Balkongemüse!
6. Salatrauke
Flott im Wachstum und groß im Geschmack – das ist die flinke Salatrauke, die du vielleicht auch als Rucola kennst!
Im geschützten Gewächshaus deines Balkongartens wächst dieses aromatische Balkongemüse auch bei kühleren Temperaturen fleißig weiter.
Bei der Aussaat im November auf dem Balkon ist ein sonniger Standort ideal. Als Lichtkeimer möchten die Samen nur ganz leicht mit Erde bedeckt werden.
Schon nach etwa 6 Wochen kannst du dann die ersten würzigen Blättchen ernten. In der kühleren Jahreszeit dauert es manchmal ein bisschen länger, aber das Warten lohnt sich!
Auch bei der Salatrauke ist es sehr wichtig die Erde immer leicht feucht zu halten.
Denn genau wie bei Asia-Salaten, Winterkresse und Radieschen, entwickelt sie eine unangenehme Schärfe, wenn sie zu trocken steht.
In der Küche ist Rucola ein echter Tausendsassa: Sein nussig-pfeffriges Aroma macht sich super in Salaten, auf Pizza, in leckeren Sandwiches oder als würziges Pesto.
Besonders lecker schmeckt er in Kombination mit süßen Tomaten, würzigem Parmesan und gerösteten Nüssen. Lass es dir schmecken!
7. Asia-Salate
Lust auf eine kulinarische Reise nach Fernost – direkt von deinem Balkongarten auf den Teller? Die bunten Asia-Salate machen’s möglich!
Besonders wohl fühlen sie sich bei etwa 10 bis 20 Grad – hast du dir ein Balkongewächshaus gegönnt, und es schön sonnig aufgestellt, kannst du sie darin also auch noch im November aussäen.
Asia-Salate sind für ihre würzige Schärfe bekannt. Die Intensität ihrer Schärfe hängt unter anderem von der Sorte ab.
Während der zartgrüne Mizuna einen dezent pfeffrigen Kick bringt, überzeugt der robuste Green in Snow mit seiner mild-würzigen Note, und der hübsche Red Giant setzt mit seinen rötlichen Blättern nicht nur optische Akzente, sondern begeistert auch mit einer kräftigeren Senf-Schärfe.
Ein kleiner Trick für milderen Geschmack: Halte die Erde immer schön gleichmäßig feucht.
Denn werden die Pflänzchen zu trocken, können sie eine viel intensivere Schärfe entwickeln. Mit der richtigen Wassermenge entfalten sie dagegen ihr perfekt ausbalanciertes Aroma.
In der Küche sind Asia-Salate wahre Verwandlungskünstler: Knackig-frisch im Salat, kurz angebraten im Wok, als grüne Power im Smoothie oder zu würzigem Pesto verarbeitet – diese Alleskönner bereichern jedes Gericht!
8. Kopf- und Pflücksalate
Auch unsere klassischen Kopf- und Pflücksalate dürfen im winterlichen Balkongarten nicht fehlen! Für eine Aussaat von Salaten ist es im November leider schon zu spät.
Hast du aber Jungpflanzen vorgezogen, kannst du sie jetzt noch problemlos in ein sonnig stehendes Balkongewächshaus pflanzen.
Feste große Köpfe werden deine Kopfsalate über den Winter nicht ausbilden.
Aber das ist auch gar nicht weiter wild, denn in der kühlen Jahreszeit beernten wir sie ohnehin wie Pflücksalate.
So kannst du immer genau die Menge ernten, die du gerade brauchst – praktisch und super frisch.
Dafür einfach die äußeren Blätter vorsichtig abzupfen, und schon treibt der Salat wieder neue nach.
Der wichtigste Tipp für erfolgreichen Salatanbau: Die Jungpflanzen nicht zu tief in die Erde setzen, da sonst das Herz der Pflanze leicht abfaulen kann.
Im Optimalfall sitzt es wie auf einem kleinen Thron ein Stückchen oberhalb der Erdoberfläche.
Als Schwachzehrer sind Salate übrigens richtig bescheiden – sie brauchen nur wenig Dünger und sind damit auch für Balkongarten-Anfänger super geeignet.
So kannst du dich auch im Winter über knackig-frische Salatblätter direkt von deinem Balkon freuen – gesünder und leckerer geht’s nicht!
9. Brunnenkresse
Frische Vitamine mitten im Winter? Mit Brunnenkresse kein Problem!
Du kannst sie sowohl auf dem Balkon als auch in der Wohnung anbauen.
Im Freiland kann sie im Winter als ausgewachsene Pflanze auch leichte Fröste gut überstehen. Für die Keimung ist es ihr im November draußen aber schon zu kalt.
Deshalb solltest du sie besser in ein geschütztes Balkongewächshaus setzen.
Für die Aussaat auf dem Balkon eignen sich ganz normale Standard-Töpfe oder Balkonkästen jeder Größe.
Als Lichtkeimer werden die Samen nur ganz leicht auf die feuchte Erde gestreut und sanft angedrückt – eine Erdschicht darüber ist nicht nötig.
Anschließend musst du die Samen einfach nur feucht halten. Nach etwa 3-4 Wochen kannst du die ersten Blättchen ernten.
Das Besondere an der Brunnenkresse: Sie wird als junger Keimling geerntet – also genau dann, wenn sie vor Vitalität nur so strotzt!
In dieser frühen Wachstumsphase ist sie bis obenhin vollgepackt mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen – ein echter Powersnack für die Winterzeit!
Mit ihrer frisch-würzigen Note peppt sie nicht nur Salate auf, sondern macht auch auf Sandwiches, in Smoothies, zu Eierspeisen oder als Kräuterquark eine richtig gute Figur.
Keine Lust auf Gewächshaus?
Dann gibt es eine richtig niedliche und praktische Alternative für dich: Der Anbau im Kresse-Igel direkt auf deiner Fensterbank!
Hier musst du die Samen einfach nur in die Tonschale streuen und immer schön feucht halten.
Nach 5 bis 7 Tagen kannst du dann die ersten zarten Blättchen ernten.
Diese Miniatur-Variante findet auch in der kleinsten Wohnung einen Platz und sieht in deiner Küche auch noch unglaublich hübsch aus!
Mit diesen 9 knackigen Salaten, Kräutern und Gemüsesorten verwandelst du deinen Balkongarten auch im November in ein kleines Paradies für winterhartes Gemüse.
Ob im Freiland oder kuschelig warm im Balkongewächshaus – für jeden Platz und Geschmack ist etwas dabei.
Also, lass dich von der kühleren Jahreszeit nicht abschrecken und starte jetzt mit der Aussaat im November auf dem Balkon!
Über die leckere Ernte kannst du dich dann den ganzen Winter über freuen.
Welche Erfahrungen hast du mit Wintergemüse auf deinem Balkon gemacht?
Lass es mich in den Kommentaren wissen – ich freue mich auf die Geschichten aus deinem Balkongarten!
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